22.01.2025: Start in die Kreislaufwirtschaft - meine ersten Eindrücke und learnings
Hier nochmals die Ankündigung und Einladung:
Vorbereitend hatte ich mir folgende Fragen an Unternehmen überlegt, die sich bereits auf der Reise in die Kreislaufwirtschaft befinden:
- Was war der Impuls für Ihr Unternehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
- Welche Bedeutung kommt hier der Regulatorik und der Berichterstattung zu? War das eher Impulsgeber oder läuft das parallel?
- Welche Bedeutung kommt den Wechselwirkungen und den potentiellen Zielkonflikten zwischen ESG zu? Und wie haben Sie diese Wechselwirkungen reflektiert und gehändelt?
- Wenn es dann zu den Mühen der Ebene in der Umsetzung in den unternehmerischen Alltag kommt: was sind die Erfolgsfaktoren für die Erbringung von Change- und Transformationsleistungen?
- Welche Bedeutung kommt der Digitalisierung und KI in diesem Zusammenhang zu?
- Welche Rolle haben Nachhaltigkeitsbeauftragte in Ihrem Unternehmen?
- Welche Rolle hat HR bzw. people and culture in diesem Zusammenhang?
Was habe ich aus der Startveranstaltung mitgenommen?
- Generell: es geht um die Decarbonisierung der Wirtschaft und um den Aufbau einer circular economy (Kreislaufwirtschaft ist ein eher alter Begriff und ist im engeren Sinne mit der Abfallwirtschaft verbunden).
- Übergeordnet geht es geo-politisch um mehr Unabhängigkeit in der Energie- und Rohstoffversorgung; mit Blick auf die USA gerade sehr aktuell. Und natürlich geht es auch um das Klima...
- Natürlich ist die Regulatorik wichtig - aber es geht auch darum, ganz unabhängig davon den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft zu finden - und aufzubauen: das ist per se ein komplexes Unterfangen.
- Zur Regulatorik auf der EU-Ebene: es geht um die Verknüpfung des Clean Industrial Act mit dem Circular Economy Act. Hier spielt auch der "Omnibus-Ansatz" eine Rolle, um die Vielzahl der regulatorischen Vorgaben zusammenzufassen. Das ist alles noch work in progress und noch in der "Erprobungsphase" - und muss im Auge behalten werden. Siehe dazu auch den aktuellen Stand zum DNK und VSME.
- Kreislaufwirtschaft hat ein großes Potential als Innovationstreiber - hier kommt green tech ins Spiel. Das ist für die Unternehmen und deren Geschäftsmodelle von zentraler Bedeutung. Und damit einhergehend: es geht auch auch um Arbeitsplätze - und wahrscheinlich um massive Qualifikations- und Umlerninitiativen!
- Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um einen grundsätzlich anderen Ansatz des Wirtschaftens (linear vs Kreislauf) - und damit um einen systemischen Wandel. Siehe die R-Strategien. Das muss man sich auch erst einmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen lassen...
- Das bringt eine ganz neue Qualität der Kooperationen (auch intern) und externen Partnerschaften mit sich. Der Aufbau von Wertschöpfungs-Netzwerken braucht Vertrauen, Zutrauen - und Zeit! Und sehr viel lernen lernen lernen...(= Change- und Transformationsleistung erbringen)
- Beeindruckend, was die Energie-Effizienz-Agentur mit dem circo-Methodenset bereits auf die Beine gestellt hat!
- Siehe https://www.efa.nrw/fuer-unternehmen/angebote/circo-hub. Hier muss ich unbedingt näher hinschauen!
- Bei der Betrachtung der Dimension - S - ist hier noch nicht auf die Qualität der Arbeit oder die Kultur des Unternehmes eingegangen worden - vielleicht wird dies später bei den Firmebesuchen nochmals Thema: Stichwort mind set...
- Alle Referenten haben auch hier - wie so oft auch in anderen Veranstaltungen - darauf hingewiesen, wie wichtig das mind-set bzw. der shift im mind set ist; wie wichtig das Change-Management ist - denn es geht um mehr als "nur um das Technische". Da kann ich nur sagen: genau! Siehe das -S- im ESG...
- Diese Aussage ist allerdings so richtig wie sie allgemein ist - das muss unbedingt ausbuchstabiert werden. Und dann haben wir noch gar nicht über die Wechselwirkungen und die potentiellen Zielkonflikte zwische ESG gesprochen...
- Und noch etwas ist beim sehr beeindruckenden Angebot der efa.nrw deutlich geworden - wie bei allen geförderten Maßnahmen des Bundes: die Angebote werden immer dann "dünn", wenn es um die "Mühen der Ebene" geht - wenn es darum geht, die Unternehmen in ihren Change-/Transformatiosleistungen über einen längeren Zeitraum vor Ort und on demand zu unterstützen. Das gehört wohl auch hier nicht zum Auftrag und Selbstverständnis der efa (im Sinne von: nicht als Akteur im Markt auftreten - ist ja ähnlich wie bei den 25 MDZ´s)). Diesen Punkt will ich bei den nächsten Terminen nochmals aufgreifen. Denn das könnte ja bedeuten: auch hier ein Netzwerk aufzubauen, das auf Vertrauen und Zutrauen basiert und längerfristig angelegt ist...
Ich freue mich auf die nächsten Termine in Hamburg - schon nächste Woche!