Zum Hauptinhalt springen

22.01.2025: Start in die Kreislaufwirtschaft - meine ersten Eindrücke und learnings

Hier nochmals die Ankündigung und Einladung:

 
 
Vorbereitend hatte ich mir folgende Fragen an Unternehmen überlegt, die sich bereits auf der Reise in die Kreislaufwirtschaft befinden:
  1. Was war der Impuls für Ihr Unternehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
  2. Welche Bedeutung kommt hier der Regulatorik und der Berichterstattung zu? War das eher Impulsgeber oder läuft das parallel?
  3. Welche Bedeutung kommt den Wechselwirkungen und den potentiellen Zielkonflikten zwischen ESG zu? Und wie haben Sie diese Wechselwirkungen reflektiert und gehändelt?
  4. Wenn es dann zu den Mühen der Ebene in der Umsetzung in den unternehmerischen Alltag kommt: was sind die Erfolgsfaktoren für die Erbringung von Change- und Transformationsleistungen? 
  5. Welche Bedeutung kommt der Digitalisierung und KI in diesem Zusammenhang zu?
  6. Welche Rolle haben Nachhaltigkeitsbeauftragte in Ihrem Unternehmen?
  7. Welche Rolle hat HR bzw. people and culture in diesem Zusammenhang?

 

Was habe ich aus der Startveranstaltung mitgenommen?

  • Generell: es geht um die Decarbonisierung der Wirtschaft und um den Aufbau einer circular economy (Kreislaufwirtschaft ist ein eher alter Begriff und ist im engeren Sinne mit der Abfallwirtschaft verbunden).
  • Übergeordnet geht es geo-politisch um mehr Unabhängigkeit in der Energie- und Rohstoffversorgung; mit Blick auf die USA gerade sehr aktuell. Und natürlich geht es auch um das Klima...
  • Natürlich ist die Regulatorik wichtig - aber es geht auch darum, ganz unabhängig davon den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft zu finden - und aufzubauen: das ist per se ein komplexes Unterfangen.
  • Zur Regulatorik auf der EU-Ebene: es geht um die Verknüpfung des Clean Industrial Act mit dem Circular Economy Act. Hier spielt auch der "Omnibus-Ansatz" eine Rolle, um die Vielzahl der regulatorischen Vorgaben zusammenzufassen.  Das ist alles noch work in progress und noch in der "Erprobungsphase" - und muss im Auge behalten werden. Siehe dazu auch den aktuellen Stand zum DNK und VSME.
  • Kreislaufwirtschaft hat ein großes Potential als Innovationstreiber - hier kommt green tech ins Spiel. Das ist für die Unternehmen und deren Geschäftsmodelle von zentraler Bedeutung. Und damit einhergehend: es geht auch auch um Arbeitsplätze - und wahrscheinlich um massive Qualifikations- und Umlerninitiativen!
  • Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um einen grundsätzlich anderen Ansatz des Wirtschaftens (linear vs Kreislauf) - und damit um einen systemischen Wandel. Siehe die R-Strategien. Das muss man sich auch erst einmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen lassen... 
  • Das bringt eine ganz neue Qualität der Kooperationen (auch intern) und externen Partnerschaften mit  sich. Der Aufbau von Wertschöpfungs-Netzwerken braucht Vertrauen, Zutrauen - und Zeit! Und sehr viel lernen lernen lernen...(= Change- und Transformationsleistung erbringen)
  • Beeindruckend, was die Energie-Effizienz-Agentur mit dem circo-Methodenset bereits auf die Beine gestellt hat!
  • Siehe https://www.efa.nrw/fuer-unternehmen/angebote/circo-hub. Hier muss ich unbedingt näher hinschauen!
  • Bei der Betrachtung der Dimension - S -  ist hier noch nicht auf die Qualität der Arbeit oder die Kultur des Unternehmes eingegangen worden - vielleicht wird dies später bei den Firmebesuchen nochmals Thema: Stichwort mind set...
  • Alle Referenten haben auch hier - wie so oft auch in anderen Veranstaltungen - darauf hingewiesen, wie wichtig das mind-set bzw. der shift im mind set ist; wie wichtig das Change-Management ist - denn es geht um mehr als "nur um das Technische". Da kann ich nur sagen: genau! Siehe das -S- im ESG...
  • Diese Aussage ist allerdings so richtig wie sie allgemein ist - das muss unbedingt ausbuchstabiert werden. Und dann haben wir noch gar nicht über die Wechselwirkungen und die potentiellen Zielkonflikte zwische ESG gesprochen...
  • Und noch etwas ist beim sehr beeindruckenden Angebot der efa.nrw deutlich geworden - wie bei allen geförderten Maßnahmen des Bundes: die Angebote werden immer dann "dünn", wenn es um die "Mühen der Ebene" geht - wenn es darum geht, die Unternehmen in ihren Change-/Transformatiosleistungen über einen längeren Zeitraum vor Ort und on demand zu unterstützen. Das gehört wohl auch hier nicht zum Auftrag und Selbstverständnis der efa (im Sinne von: nicht als Akteur im Markt auftreten - ist ja ähnlich wie bei den 25 MDZ´s)). Diesen Punkt will ich bei den nächsten Terminen nochmals aufgreifen. Denn das könnte ja bedeuten: auch hier ein Netzwerk aufzubauen, das auf Vertrauen und Zutrauen basiert und längerfristig angelegt ist...

Ich freue mich auf die nächsten Termine in Hamburg - schon nächste Woche!