Learnings aus dem Vortrag "Erfolgsfaktor Nachhaltigkeitsmanagement?" von Prof. Dr. Rüdiger Hahn am 07.01.2025
Dieser Frage nach dem Erfolgsfaktor ging am 07.01.2025 Prof.Dr.Rüdiger Hahn der Heinrich Heine Universität Düsselsorf nach. Der Vortrag kann über youtube abgerufen werden - siehe HHU - oeconomicum live – Wirtschaft erleben: Erfolgsfaktor Nachhaltigkeitsmanagement?
Der Vollständigkeitshalber hier zunächst der Aussreibungstext zum Vortrag - weiter unten dann meine Learnings.
Worum geht es? Nachhaltigkeitsmanagement, also die Integration sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte im Rahmen der Unternehmensführung, ist heute mehr als nur ein Trend. In seinem Vortrag "Erfolgsfaktor Nachhaltigkeitsmanagement?" beleuchtet Prof. Dr. Rüdiger Hahn, warum nachhaltiges Handeln sowohl gesamtgesellschaftlich als auch auf Unternehmensebene wirtschaftlich Sinn macht. Prof. Hahn wird zeigen, wie Unternehmen durch nachhaltige Praktiken ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können, z.B. durch Kosteneinsparungen, Risikominimierung und die Schaffung neuer Marktchancen. Dabei wird er sowohl die positiven Effekte als auch die Herausforderungen und Grenzen des Erfolgsfaktors Nachhaltigkeitsmanagement kritisch diskutieren. Denn nicht immer rechnet sich nachhaltiges Handeln unmittelbar für das einzelne Unternehmen, und die Bedingungen dafür sind oft komplex und herausfordernd. Anhand von Beispielen aus der Praxis und empirischen Studien wird er darlegen, wann Nachhaltigkeit ein echter Erfolgsfaktor sein kann und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen. Seien Sie gespannt auf spannende Einblicke darüber, wie Nachhaltigkeit zur Unternehmensstrategie der Zukunft wird.
Hier nun meine learnings.
- Statt immer von ESG zu reden, kann man auch von den 3 P sprechen: people - planet - profit. Das ist auf den ersten Blick eingängiger.
-
Zur Kernfrage "Lohnt sich nachhaltiges Handeln" kann unterschieden werden in die gesamtwirtschafltiche Perpektive und die einzelwirtschaftliche Perspektive.
-
Gesamtwirtschaftlich ist das Bild eindeutig - ja!
-
Aber Einzelwirtschaftlich? Hier gibt es zumindest belastbare Belege dafür, dass es einen positiven Zusammenhang gibt. Immerhin.
- Im Prinzip geht es einzelwirtschaftlich gesehen zunächst um gutes Risikomannagement - und darum, diesen Risiken dann auch angemessen zu begegnen.
- Siehe hierzu auch den world risk report - z.B. hier: WeltRisikoBericht mit WeltRisikoIndex
- Dies führt dann zur Frage nach der Belastbarkeit und Resilienz von Geschäftsmodellen.
- Insbesondere geht es aber auch zum ein gutes Chancenmanagment!
- Siehe hierzu den Green Tech Atlas GreenTech-Atlas 2025 | Prognos.
- Insgesamt muss aber auch festgehalten werden: es kommt auf den Einzelfall an, ob sich der Aufwand für Nachhaltigkeit auch lohnt.
- Das bedeutet: es muss der business case erarbeitet werden: wann ist der Schnittpunkt zwischen Aufwand und Ertrag erreicht?
- Wir können davon ausgehen, dass die low hanging fruits in den Unternehmen inzwischen gut geerntet wurden.
- Wenn es jetzt also um mehr und besser gehen soll, wird es anspruchsoller und anstrengender.
- Dann geht es um die Mühen der Ebene und um ein längerfristig angelegtes Transformationsmanagement.
- Dabei werden dann häufig die potentiellen Zielkonflikte zwischen ESG bzw. den 3 P = people-planet-profit ausgeblendet. Hier zeigt sich dann die Kunst des Managements.
- Hilfreich finde ich auch die Unterscheidung zwischen Gewinnorientierung und Gewinnmaximierung. Denn bei der Massgabe "Gewinnmaximierung" wird der Focus ausschließlich auf profit gelegt. Während die Devise "Gewinnorientierung" der Spielraum für people and planet durchaus mitgedacht wird.
- Zur Regulatorik:
- Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
- So oder so: es kommt viel Datenmaterial zusammen.
- Alleine dieser Umstand bringt viel Entwicklungspotential mit sich.
- Es ist auf jeden Fall wichtig, diesen Weg weiter zu gehen - bleibt im engeren Sinne aber nur ein bisschen erster Schritt auf dem Weg hin zu einem längerfristig angelegtes Nachhaltigkeitsmanagement.
Abschließend: nachdem ich mich in jüngster Zeit mehr mit der Regulatorik wie DNK und VSME beschäftigt habe, ist mir der Zugang zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement ganz unabhängig von jedweder Regulatorik, Berichtserstellung und labelling sehr viel sympathischer geworden. Er liegt mir auf den ersten Blick näher am Management und der Entwicklung der Organisation als Ganzes als die leidige Diskussion um bürokratisch überbordende Berichtsprlichten.
Ich werde mich in Kürze vertiefend mit der Kreislaufwirtschaft - im Sinne der circular economy - beschäftigen. Ich bin gespannt, wieweit sich gerade meine Abschlussbemerkung hier spiegelt.
Und: ich werde mir den Vortrag auf youtube bestimmt nochmals ansehen - es lohnt sich!