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Blitzlicht: was diskutieren wir aktuell, wenn es um Nachhaltiges Wirtschaften geht?

Wir - das sind eine immer größer werdende Anzahl von Kolleg:innen, die wir aus unterschiedlichsten Zusammenhängen kennen. Insbesondere aus dem Umfeld der Mittelstand Digital Zentren (MDZ), der Hochschule für Excellenz (HEX) und der visibleRuhr (vR). Am Ende von engagierten Diskussionen sind wir uns zu folgenden Punkten fast immer einig:

  1. Der Erwartungs-Druck auf die Unternehmen, Nachhaltigkeitsleistungen zu erbringen und "upzugraden" nimmt zu. Das gilt insbesondere für die KMU´s. 
  2. Natürlich gibt es bereits viele motivierte Unternehmen, die sich längst auf den Weg gemacht haben. Nach allen Daten, die uns vorliegen, sind wir aber noch sehr weit von einer kritischen Menge entfernt. 
  3. Wir sollten uns insbesondere um solche Unternehmen kümmern, die dem Thema im Prinzip durchaus positiv gegenüber stehen - sich mit dem Einstieg in das Thema Nachhaltiges Wirtschaften / Nachhaltigkeitsleistungen - und insbesodnere dem CSRD upgrade - aber schwer tun.
  4. Dabei ist es nach unserer Überzeugung weniger ein Informationsdefizit zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften. Denn Informationen stehen "überall" zur Verfügung und sind leicht abrufbar.
  5. Wir glauben sogar, dass man die mittelfristige strategische Relevanz des Themas für das jeweilige Geschäftsmodell auch nicht groß erklären muss: nach unseren Erfahrungen wird diese strategische Relevanz im Management ud bei den Stakeholdern durchaus gesehen. Spätestens dann, wenn das nächste Gespräch mit der Bank zur Verlängerung der Kreditlinie ansteht oder die Kunden in der Lieferkette Nachhaltigkeitsberichte verlangen, wird es ernst und das Thema liegt konkret auf dem Tisch.  
  6. Wir sehen das Hauptproblem darin, dass es eine erhebliche Anfangsinvestition mit sich bringt, sich zu diesem Thema auf den Weg zu machen.
  7. Wir sehen folgende Hürden:
    • Wir benötigen im Management eine Basis-Entscheidung dazu, sich strategisch im Sinne des Geschäftsmodells mit diesem Thema vertiefend zu befassen (upgrade: siehe doppelte Wesentlichkeitsanalyse) - und dann entsprechende Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen, um sich auf den Weg zu machen. Ohne ein Bekenntnis, eine klare Basisentscheidung und Unterstützung aus dem Management macht es keinen Sinn.
    • Die Beschaffung der berichtsrelevanten Daten - und selbst dann, wenn wir hier noch nicht vom CSRD / ESRS Standard reden = auch die vielen Handreichungen vom Deutschen Nachhaltigkeitskodex benötigen Daten. Diese Daten intern zu beschaffen und aufzubereiten, ist eine erheblich (Anfangs-) Investition - auch wenn man im besten Fall schon auf viele Daten aus dem QM zurückgreifen kannn. Wenn man dieses Daten-Nadelöhr einmal geschafft hat, sind die jährlichen Folgeinvestitionen überschaubar - zumindest wenn es um die Daten für Nachhaltigkeitsberichte im engeren Sinne geht. Und man hat auf diesem Wege auch sein eigenes Datenmanagement erheblich verbessert.
    • Der Nachhaltigkeitsbericht an sich. Wenn wir öffentich zugängliche Nachhaltigkeitsberichte sichten, die 180 Seiten umfassen, denken wir: wie können sich KMU´s  an dieser Stelle das Leben leichter machen? Darüber denken wir intensiv nach...kann KI hier helfen?
    • Mit dem Bericht alleine ist es ja nicht getan - es geht dann um die Mühen der Ebene - es geht um die Umsetzung von Projekten, die auf die Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens einzahlen. Diese überhaupt zu identifizieren ist Strategie - Arbeit ( siehe doppelte Wesentlichkeitsanalyse) und hat viel mit Change-Management zu tun. Sowohl die doppelte Wesentlichkeitsanalyse als auch das Change-Management sind zum Glück keine Geheimwissenschaft. Es ist Management-Handwerk. Trotzdem: man muss es machen.  
  8.  So bleibt am Ende der vielen Diskussionen oft nur dieses: Hauptsache anfangen - und nicht nachlassen. Wir sind überzeugt: es zahlt sich aus. "Der Weg entsteht beim Gehen".  "Bewusstsein entsteht im Prozess". Und: wir können alle voneinander lernen - es ist eine gemeinschaftliche Lernreise. 

 

 

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