Führen in der neuen Welt der Arbeit
Hier geht es um Führungsaufgaben und Kompetenzen - nicht nur mit Blick auf das, was etwas unscharf als NEW WORK umschrieben wird. Dabei sind viele Aussagen zu guter Führung vertraut - wie an der Auflistung unten leicht erkennnbar ist. Was jetzt ansteht ist die Reflektion und Neu-Interpretation dieser "Gewissheiten" unter dem Aspekt der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien - und diese Geschichte steht erst in Grundzügen. Und wird vor Ort geschrieben und ausbuchstabiert.
Hier jedoch zunächst die schon vertrauten "Gewissheiten", die uns nur allzu leicht über die Lippen kommen.
Die Leitlinien zum Thema Führung bleiben Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität.
Und nun die top 17, die zwar leicht gesagt und gefordert sind, deren Umsetzung aber kein Sonntagsspaziergang ist. Und erst recht nicht, wenn hier die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien ins Spiel kommen.
- Vertrauenskultur aufbauen – den eigenen Kontrollimpuls kontrollieren und ständig in diese Vertrauenskultur investieren.
- Kultur der Eigenverantwortung und des autonomen Arbeitens aufbauen – und permanent lebendig halten.
- Den purpose im Blick haben und den Mitarbeitern dazu eine "Geschichte" (neudeutsch story line) anbieten und im Dialog "vergemeinschaften" können.
- Konsequente Orientierung an Zielen, Zwischenzielen und deren Erreichung (Volition).
- Volitionskompetenz: die Energie und den Willen, die Umsetzung von Zielen voranzutreiben und den Umsetzungsprozess zu gestalten. Dabei den Spagat von top down und bottom up gestalten wollen.
- Beteiligungskultur bei sich selbst und den eigenen Mitarbeitern einüben und festigen. Siehe hierzu auch Volitionskompetenz.
- Fehler- und Lernkultur aufbauen - auch bei sich selbst; insbesondere umgehen können mit “Scheitern” bei sich selbst und bei Anderen (erfolgreich vorwärts scheitern).
- Wissenstransfer und das Teilen von Wissen konsequent leben – fordern – und fördern. Digitale tools für das eigene Lernen nutzen können.
- Resilienz: also die Fähigkeit, sich selbst und Andere „an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen“ und aufzurichten (Krone richten nicht vergessen). Hierzu gehört insbesondere auch die Kompetenz, mit den eigenen Empfindungen und den Empfindungen der Mitarbeiter gerade in Krisensituation und im Change gut umgehen zu können.
- Digitalkompetenz: den Blick für das Digitalisierungspotential der Prozesse erkennen - und die Digitalisierung der Prozesse vorantreiben: für den Prozess relevante Datennester / Datenquellen kennen, aufbereiten (lassen), vernetzen und dann auch für strategische oder personalrelevante Fragestellungen "lesen" können.
- Selbst digitale Werkzeuge kennen und vorbildlich nutzen können - remote arbeiten.
- Technische Voraussetzungen schaffen, um transparente Kommunikation, Wissenstransfer, Lernen und Collaboration zu ermöglichen und zu “provozieren”.
- Selbst transparent kommunizieren – vorbildlich handeln - und transparente Kommunikation ermöglichen.
- Zusammenarbeit stärken: innerhalb des Teams, aber auch team- und bereichsübergreifend (Collaboration, remote work).
- Führen und geführt werden in flachen Hierarchien: also nach "oben" und nach "unten" - und sich dabei horizontal vernetzen: Silo-Denken überwinden.
- Führen von virtuellen Teams - Aufbau von hybrider Teamarbeit - asyncrones Lernen und Arbeiten auf Plattformen ermöglichen und einüben.
- Räumlichen Möglichkeiten schaffen, um transparente Kommunikation, Collaboration usw. zu ermöglichen und zu “provozieren”. Dafür gibt es inzwischen beeindruckende Beispiele: z.B. Microsoft München oder auch OTTO Hamburg. Aber auch die shared office / co working spaces bieten gutes Anschauungsmaterial.